Tag: Emotionen

Suche nicht nach Liebe, wo keine ist

Suche nicht nach Liebe, wo keine ist.

Erwarte nicht Wertschätzung und Anerkennung von jenen, die sie dir nicht geben.

Versuche nicht von den Menschen gesehen zu werden, die mit anderen Dingen beschäftigt sind.

Suche nicht nach Nähe und Verbundenheit, wo dies nicht möglich ist.

Wünsche dir keine Freundschaft, wo die Chemie nicht stimmt.

Ersehne für dich keine Harmonie, wo sie unwahrscheinlich ist.

Verlange keine Entscheidung, wo sie nicht getroffen werden kann.

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Wut, Schuld und Scham

Manchmal ist niemand in der Nähe, der uns empathisch zuhören kann. Dann müssen wir uns selbst auf eine Weise Gehör schenken, die Kontakt zu unseren Bedürfnissen herstellt. Die meisten von uns sind mit sich selbst jedoch weitaus kritischer als mit anderen.

Scham, Schuld und Wut führen dazu, dass wir uns von uns selbst und anderen getrennt fühlen. Daher ist es wichtig, einen Weg zu finden, um den Kontakt wiederherzustellen.

Besonders Scham bringt uns dazu, uns unserer selbst schmerzlich bewusst zu werden. Das Gefühl der Getrenntheit und die quälenden Gedanken, ausgeschlossen zu sein, können überwältigend sein. Dann ist es hilfreich und wertvoll, einen inneren Dialog zu haben, der uns stützt.

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Daseinsscham in der ersten Begegnung mit dem vorborgenen Kind

Im Brennen der Scham offenbart sich dem Erwachsenen das verstoßene und seither verborgene Kind. Es gab eine frühe Zeit, an die wir uns vielleicht gar nicht mehr erinnern, in der wir uns voller Vertrauen und Lust, uns zu zeigen, herausgewagt hatten, in der selbstverständlichen Erwartung, offenen Augen und Armen zu begegnen. Doch die Augen der anderen blickten teilnahmslos, und ihre Arme hingen tot herunter, und nachdem wir uns aus der Höhle des Geheimnisses herausgewagt hatten, schämten wir uns jetzt in den Boden. Falls sich diese vernichtende Erfahrung über längere Zeit wiederholt, setzt sich in uns nach und nach die allgemeine Scham fest, überhaupt am Leben zu sein. Ich nenne sie ‘Daseinsscham.’ Sie bestimmt das Leben so sehr, daß wir uns nicht mehr weiter vorwagen, sondern uns gewohnheitsmäßig vorschnell in die Höhle des Geheimnisses zurückziehen, mit der heimlichen, kaum bewußten Hoffnung, daß eines Tages jemand kommt, stellvertretend für uns den ersten Schritt tut und aus dem dunklen Versteck ans Tageslicht der Wirklichkeit geleitet. Selten erfüllt sich diese Hoffnung, und erfüllt sie sich doch, kommen wir nicht umhin, mit der Empfindung brennender Scham den Schritt mitzumachen. Letztlich müssen wir den Schritt alleine gehen und mit spürbewußter Scham die Schwelle zur eigenen Unabhängigkeit überschreiten. Dann löst sich die Scham in die Bereitschaft auf, uns als Fremde anderen Fremden zu zeigen. Mit der Freiheit zum Selbstausdruck haben wir das verstoßene, verborgene Kind wiedergefunden.

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Wo Worte nicht reichen

Es ist selten hilfreich, wenn der andere die eigene Traurigkeit übernimmt, wenn er ‘mitfließt’ und selbst traurig wird; noch weniger hilft es, in seiner Traurigkeit zurückgewiesen zu werden. Entscheidend ist dagegen, dass es einen anderen Menschen gibt, der einen stützt und der vermitteln kann, dass die Traurigkeit richtig ist und sie auch bei ihm gezeigt werden kann. Mehr braucht dieser Mensch eigentlich nicht zu tun, vor allem soll er nicht versuchen, demjenigen, der traurig ist, seine Traurigkeit zu nehmen.

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