Eine Beziehung aufbauen
Das Aufbauen und Pflegen von zwischenmenschlichen Beziehungen ist, glauben wir, wohl das komplizierteste, was wir uns in unserem Leben vorstellen können. Zwei Fähigkeiten, über die Betroffene in dieser Hinsicht oft nicht verfügen, sind: sich in Gesellschaft von anderen zu entspannen und ihre Welt mit anderen zu teilen. Diese Fähigkeiten kann man natürlich am besten entwickeln, indem man es ausprobiert, immer wieder, und nicht, indem man nur darüber denkt und redet. Deswegen wäre es für diese Aktivitäten auch sinnvoll, sie in einer Gruppe zu machen. Denn die Beziehung zu den Therapeuten ist in diesem Fall ein sehr beschränktes Übungsfeld. Außerdem haben auch diese Beziehungen immer mit einem Machtgefälle zu tun. Auch wenn die Therapeuten noch so freundlich und einfühlsam sind, sie stehen auf der anderen Seite.
In einer Gruppe entwickeln wir dann verschiedene Entspannungsübungen. Dabei geht es nicht nur um Aktivitäten, bei denen alle Gruppenmitglieder sich gleichzeitig entspannen, zum Beispiel mit geleiteten Phantasien. Diese sind zwar wichtig, um überhaupt die Fähigkeit sich zu entspannen zu lernen, hier liegt aber nicht der Grund des Problems. Es ist vielmehr die fehlende Fähigkeit, in Situationen mit anderen Menschen gelassen zu bleiben. Sich nicht sofort bedroht, angesprochen, verantwortlich zu fühlen, sich zurückziehen zu müssen und so weiter. Entspannen bedeutet hier dann auch nicht so etwas wie: Augen zu und abschalten, sondern sogar Augen auf und wahrnehmen. Betrachten ohne mitgezogen zu werden.