Trauma

Die Retter-Übertragung

Die Retter-Übertragung enthält alle illusionäre Hoffnung auf damalige Retter und deren Versagen.

Wird das „Kind" „nachholend" gerettet statt als Kind-Repräsentanz im Damals verstanden, kann sich rasch eine maligne Regression entwickeln: Immer mehr Rettung und Außenstrukturierung führen in einen Prozess, der dieses innere Kind zum Kampfplatz nachholender Wiedergutmachung und therapeutischer Erschöpfung macht. In solchen Fällen wird die bereits erarbeitete Kompensation langfristig zerstört, werden frühere kindliche Lösungsmuster erneut einen breiten Raum einnehmen, die unbewusst agierte Hilflosigkeit wird zur Überlebensposition - in der endlosen Hoffnung auf Erlösung. Der Prozess „steht" über einer unstillbaren Sehnsucht nach Übertragungsbefriedigung.

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Selbstmordgefährdung

Wir können heute aufgrund empirischer Untersuchungen sagen, dass die Selbstmordinszenierung in ihrer jeweiligen Ausgestaltung dem Ablauf der Geburt folgt. Wenn eine Geburt mit gewaltsamen Beeinträchtigungen verbunden war, dann wird der Tod durch gewalttätige Mittel, wie Sich-vor-den-Zug-Werfen oder Erschießen, gesucht, wenn aber die Geburt durch eine narkotische Betäubung bestimmt war, dann wird der Tod eher durch bewußtseinslähmende Mittel wie Schlaftabletten o.ä. angestrebt.

Immer wieder wird in der Literatur der Wunsch des Suizidenten betont, sich wieder mit dem mütterlichen Urwesen zu vereinigen, was nur über eine geburtsregressive Rückkehr in die pränatale Welt möglich erscheint. Insofern sind die Suizidinszenierungen entgleiste Wiedervereinigungs- und Wiedergeburtsbemühungen, um sich in einer ausweglosen Lebenssituation zu erneuern. Dieses Gefühl der Ausweglosigkeit kann wiederum eine Wurzel in einer pränatalen oder perinatalen Schädigung haben.

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Vielleicht ist die Geburt unausweichlich in unserem Gefühl zu eng mit dem Tod verbunden

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Ich habe diese englische Hebamme so ausführlich zitiert, weil ich ihren Aufsatz, der 1924 in der »Internationalen Zeitschrift für Psychoanalyse« erschien, für ein Dokument menschlicher Einfühlung und mutiger Wahrhaftigkeit halte. Der Artikel schildert zum einen die erschreckende Uneinfühlsamkeit im Umgang mit dem Neugeborenen in der damaligen Zeit und gibt gleichzeitig auch eine Fülle von Anregungen, die in der modernen Geburtsbewegung inzwischen umgesetzt sind. Dorothy Garley hat durch ihre Worte das Tabu gebrochen, wahrhaftig und öffentlich über die Notseite der Geburt und des Geborenwerdens zu sprechen. Wir wissen, dass auch unter den Psychoanalytikern nur ganz wenige die Kraft und den Willen hatten, hier offen zu sein. Eine davon ist Phyllis Greenacre, die in den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts Artikel über die lebensgeschichtliche Bedeutung der Geburtsangst schrieb, doch ahnungsvoll bemerkte:

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Demons typically make their worst stink right before they are vanquished.

It should get our attention that every person or group of people that have discovered what the Native American people called wetiko unanimously consider it to be the most important topic - there’s not even any competition - to understand in our world today. To give one example: Carlos Castaneda’s Don Juan refers to wetiko (though by a different name) as “the topic of all topics.” Called by many different names throughout history, the spirit of wetiko renders every other issue secondary, for wetiko is the over-arching umbrella that contains, subsumes, informs and underlies every form of self-and-other destruction that our species is acting out in our world. If we don’t come to terms with what wetiko - which can be conceived of as a virus of the mind - is revealing to us, nothing else will matter, as there will be no more human species. Wetiko inspires the darkest evil imaginable while, at the same time, potentially helps us to wake up to our true nature as creative beings. How wetiko winds up actually manifesting depends upon whether we recognize it as the on-going revelation that it is - it is showing us something about ourselves that is of supreme importance for us to know.

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The Trauma Virus

I wrote this book to sound the alarm about trauma. Trauma is way too prevalent, harmful, contagious, and often invisible — just like a virus. And if we keep ignoring that fact and allowing trauma to remain hidden, I wouldn’t bet on our ever defeating it.

The Trauma Virus

I probably use this analogy the most, and it’s certainly germane at the time I’m writing this book. I’ve been thinking of trauma as an epidemic for years now, but recently the Covid-19 pandemic has hit home everywhere, and I’ve started considering trauma as being like a virus that also leaves far too many people dead and suffering aftereffects in its wake. As with Covid, you can’t see trauma itself; you just see it at work—silently but maliciously. As it harms one person, it replicates and jumps to another; then it spreads to another and often back again. Unfortunately, there aren’t vaccine trials for trauma, and early testing for trauma is woefully lacking. And until we employ all of the tools at our disposal and finally face the threat of the trauma virus, not only will our happiness and well-being remain threatened but also our survival.

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the child’s behaviour can frighten the parent, or make him angry

If the parent’s mentalizing ability is underdeveloped as a consequence of their own traumatic experiences, the child’s behaviour can frighten the parent, or make him angry. If a parent has been physically or sexually abused himself, the inner world of the child may bring up old memories of the parent’s own traumas.

For example, a child who is angry with his parent because he wants candy and the parent said ‘no’ might say: ‘I hate you.’ For the parent, this can bring up memories of being abused and humiliated in childhood, which can be so overwhelming that the parent’s stress level takes him out of his Window of Tolerance.

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The Danger of Being a Whistleblower

The intention to heal is a threat to the system, the family, to the parents, even to society. Becoming a healthy authentic and autonomous being is a subversive political act, for which, in some countries and situations, people are forced to give up their freedom, and sometimes even their life.

Never underestimate the fact that, as much as politicians and governments say that they want everyone to live a good and healthy life, what in general they mean is that you should be controlled and only given ‘freedoms’ that fit with their own long-term goals. Because, whatever anyone may say, those who hunger after power over others have an agenda that is more often than not against the autonomy and self-authority of others, and is fuelled by their own trauma and their survival strategy of perpetration.

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Das Konzept von Bosheit ist eine Vermeidung des Themas Trauma

Täter werden oft als böse bezeichnet, aber diese Bezeichnung ist unpassend. Wir blicken zurück auf eine lange Geschichte von als-böse-geborenen Kindern, die Reinigung (Taufe) und Disziplin brauchen. Dies widerspricht jedoch völlig der Logik von Natur und Evolution: Wir würden niemals sagen, ein junges Kätzchen oder ein Welpe oder eine junge Eiche seien böse. Es handelt sich hier um eine Erfindung des Menschen, die den menschlichen Hang zu Täterhandlungen erklären soll. Das komplette Konzept von Bosheit ist Teil einer kulturellen Überlebensstrategie und eine Vermeidung des Themas Trauma. Da es für eine Täterschaft oft keine rationalen Gründe gibt, wird häufig behauptet, dass Täter böse seien.

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Die Opferhaltung als Überlebensstrategie

Der Begriff Opfer muss von der Opfer-Überlebenshaltung unterschieden werden. Bei jeder Traumatisierung gibt es ein wirkliches Opfer. Wenn aber jemand sein Leben in Hilflosigkeit und ständigem Leiden verbringt, sprechen wir in der loPT von einer Opfer-Überlebenshaltung.

Sein Leben wie ein Opfer zu leben, selbst wenn die tatsächliche Traumasituation des wirklichen Opferseins lange vorüber ist, ist eine Opfer-Überlebenshaltung. Sie hat den gleichen Zweck wie alle Überlebensstrategien: das Vermeiden der Auseinandersetzung mit dem eigenen Trauma. Jemand, der auf diese Weise lebt, täuscht Hilflosigkeit vor, um die Realität seines Traumas nicht wahrhaben zu müssen. Seine Hilflosigkeit entspricht nicht der Realität, sondern ist eine Haltung. Das bedeutet, dass dieser Mensch sich selbst und sein Trauma nicht ernst nimmt.

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Opfermodus und Kampfmodus

Der Opfer-Überlebensmodus

In diesem Überlebensmodus fordert das Opfergefühl der Mutter, welches aus ihrem Trauma und ihrer gespaltenen Psyche heraus entstanden ist, von jedem Menschen, sie zu retten, ihr zu dienen, sein Leben für sie aufzugeben. Für diese Art Mutter ist es unabdingbar, dass sich ihr Kind für ihre Sehnsüchte und Wünsche opfert. Die Mutter akzeptiert das Kind nur, wenn sie von seiner Hilflosigkeit und Unterwürfigkeit profitieren kann. Das Kind ist gewollt, nicht um seiner selbst willen, sondern um etwas für seine Mutter zu tun.

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