Selbstmordgefährdung
Wir können heute aufgrund empirischer Untersuchungen sagen, dass die Selbstmordinszenierung in ihrer jeweiligen Ausgestaltung dem Ablauf der Geburt folgt. Wenn eine Geburt mit gewaltsamen Beeinträchtigungen verbunden war, dann wird der Tod durch gewalttätige Mittel, wie Sich-vor-den-Zug-Werfen oder Erschießen, gesucht, wenn aber die Geburt durch eine narkotische Betäubung bestimmt war, dann wird der Tod eher durch bewußtseinslähmende Mittel wie Schlaftabletten o.ä. angestrebt.
Immer wieder wird in der Literatur der Wunsch des Suizidenten betont, sich wieder mit dem mütterlichen Urwesen zu vereinigen, was nur über eine geburtsregressive Rückkehr in die pränatale Welt möglich erscheint. Insofern sind die Suizidinszenierungen entgleiste Wiedervereinigungs- und Wiedergeburtsbemühungen, um sich in einer ausweglosen Lebenssituation zu erneuern. Dieses Gefühl der Ausweglosigkeit kann wiederum eine Wurzel in einer pränatalen oder perinatalen Schädigung haben.
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