Trigger

Triggerwarnungen

Triggerwarnungen tauchten erstmals Anfang der 2000er Jahre auf feministischen Websites auf, um die Leserinnen vor heiklen Themen wie sexuellen Ubergriffen, Kindesmissbrauch und Selbstmord zu warnen. Das veranlasste Studierende in amerikanischen Eliteinstitutionen, solche Warnungen auch für den Unterricht zu fordern. Das Oberlin College war das erste amerikanische College, das 2014 Richtlinien für Triggerwarnungen als Teil seines Leitfadens für den Umgang mit sexuellen Übergriffen erstellte. Den Lehrkräften wurde geraten, »Trigger zu erkennen, unnötige Trigger zu vermeiden und Triggerwarnungen zu geben«. Oberlin gab die Richtlinie allerdings bald wieder auf, da die Liste potenzieller Trigger endlos zu werden drohte (Gersen, 2021; Übersetzung M-S.L.). Seit 2020 finden sich auch in Deutschland vermehrt Triggerwarnungen im Kunst- und Medienbereich: »Dieser Text enthält explizite Darstellungen psychischer und physischer Gewalt. Die Inhalte können auf Leser:innen belastend oder retraumatisierend wirken.«

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Trigger-Warnungen: Zur Politisierung eines traumatherapeutischen Konzepts

In welchen auch subtilen Formen sich Herrschaft und Gewalt zeigen, wie sich verschiedene Ebenen von Ungleichheit überlagern, wie alle Beteiligten in sie verstrickt sind, sie jede Faser unseres Körpers durchziehen und wie gesellschaftliche Widersprüche noch die Widerstandsformen durchwirken, lässt sich nur analysieren in einem kritischen Sicheinlassen auf die Abgründe gesellschaftlicher und zwischenmenschlicher Beziehungen und Konflikte, eine Auseinandersetzung, die für alle Seiten schmerzlich ist. Schmerzlich ist sie aber meist für die sozial Schwächeren und von Gewalt Betroffenen in besonderem Maße, ein Dilemma, das sich nicht auflösen lässt. […]

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If you expose a problem, you pose a problem

If you expose a problem, you pose a problem; if you pose a problem; you become the problem. The management of a problem becomes the management of a person. In other words, one way of dealing with a problem is to stop people from talking about it or to make the people who talk about it go away. If people stop talking about the problem, or the people who talk about it go away, it can then be assumed that the problem has gone away. I hear an instruction here. We are being told to stop talking about problems or go away.

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