Zitate

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Einige dieser Zitate könnten starke Gefühle auslösen.

Sind wir nicht alle ein bisschen borderline?

Sind wir nicht alle ein bisschen borderline? Borderline stellt heute, zwar in verschiedenen Ausprägungsgraden, aber dennoch ein überdurchschnittlich häufig anzutreffendes Beschwerdebild dar. Aus diesem Grund kann man die Borderline-Persönlichkeitsstörung durchaus als ein gesellschaftliches Problem betrachten. Hierzu schreiben Jerold J. Kreisman und Hal Straus in ihrem Buch »Ich hasse dich, verlass mich nicht«: „Wie die Welt der Borderline-Persönlichkeit ist auch die unsrige eine Welt großer Widersprüche. Wir glauben angeblich an den Frieden, dennoch sind unsere Straßen, die Kinofilme, das Fernsehen und der Sport voll mit Aggressionen und Gewalttaten. […] Selbstbewusstes Vorgehen und Tatkraft werden gefördert, Nachdenken und Selbstbeobachtung dagegen mit Schwäche und Unfähigkeit gleichgesetzt. […] Dabei verlassen wir uns auf unsere Sehnsucht nach der Zeit, als alles noch einfach war, nach unserer eigenen Kindheit." ...
  |   Sonja Szomoru   |   Tags: borderline, soziales

Mit zerbrochenen Flügeln

JEDES Leugnen der emotionalen Realität eines Kindes, das heißt jeder Zwang, jede Nötigung, Druck oder Motivation der Distanzierung vom eigenen Gefühl, ist emotionale Misshandlung. Dazu zählt jede Äußerung von Bezugspersonen, die das Kind dahin nötigen, eigene Empfindungen in Frage zu stellen, sich von ihnen zu distanzieren oder sie sogar als Belastung für andere wahrzunehmen. In diesem Zusammenhang müssen auch einige typische emotional misshandelnde Äußerungen, die sich ähnlich wie der Klaps oder die Ohrfeige, als „normal“ und sogar „hilfreich“ in der Erziehung etabliert haben, kritisch hinterfragt werden. ...
  |   Manuela Rösel   |   Tags: borderline, kinderschutz

Demons typically make their worst stink right before they are vanquished.

It should get our attention that every person or group of people that have discovered what the Native American people called wetiko unanimously consider it to be the most important topic - there’s not even any competition - to understand in our world today. To give one example: Carlos Castaneda’s Don Juan refers to wetiko (though by a different name) as “the topic of all topics.” Called by many different names throughout history, the spirit of wetiko renders every other issue secondary, for wetiko is the over-arching umbrella that contains, subsumes, informs and underlies every form of self-and-other destruction that our species is acting out in our world. If we don’t come to terms with what wetiko - which can be conceived of as a virus of the mind - is revealing to us, nothing else will matter, as there will be no more human species. Wetiko inspires the darkest evil imaginable while, at the same time, potentially helps us to wake up to our true nature as creative beings. How wetiko winds up actually manifesting depends upon whether we recognize it as the on-going revelation that it is - it is showing us something about ourselves that is of supreme importance for us to know. ...
  |   Paul Levy   |   Tags: trauma, virus

The Trauma Virus

I wrote this book to sound the alarm about trauma. Trauma is way too prevalent, harmful, contagious, and often invisible — just like a virus. And if we keep ignoring that fact and allowing trauma to remain hidden, I wouldn’t bet on our ever defeating it. The Trauma Virus I probably use this analogy the most, and it’s certainly germane at the time I’m writing this book. I’ve been thinking of trauma as an epidemic for years now, but recently the Covid-19 pandemic has hit home everywhere, and I’ve started considering trauma as being like a virus that also leaves far too many people dead and suffering aftereffects in its wake. As with Covid, you can’t see trauma itself; you just see it at work—silently but maliciously. As it harms one person, it replicates and jumps to another; then it spreads to another and often back again. Unfortunately, there aren’t vaccine trials for trauma, and early testing for trauma is woefully lacking. And until we employ all of the tools at our disposal and finally face the threat of the trauma virus, not only will our happiness and well-being remain threatened but also our survival. ...
  |   Paul Conti   |   Tags: trauma, virus

Die Familiendynamik von Borderline-Patienten ist eine spezifische.

Die Familiendynamik von Borderline-Patienten ist eine spezifische. Die Mutter und die Primärgruppe verhalten sich dem Kind gegenüber wechselhaft; häufig werden isoliert schulische Leistungen beachtet. Ein beständiges Gefühl von Geborgenheit wird dem Kind nicht vermittelt. Einzelne Bezugspersonen jenseits der Familiengruppe können dem Kind beschränkt das Gefühl von Geborgenheit geben. Das Kind als wertvolles, zu respektierendes Wesen im eigenen Recht mit Gefühlen und Ängsten wird nicht ernst genommen. Es besteht kein Interesse am Kind, und mit dem Kind selbst wird in diesen Familien nicht gesprochen, sondern nur über das Kind; wie es sich benimmt, ob es gehorcht, ob es die verlangten Leistungen bringt oder nicht. Kreative Phantasien, Gedanken, Spiele, die nicht zweckvoll scheinen, aber ein spielerisches Entwickeln von Identität beinhalten würden, werden nicht gestattet. Das gefühlsmäßige Klima in Borderline-Familien ist in der Regel durch symbiotische Atmosphäre und abruptes Verlassenwerden bestimmt, durch Langeweile und auch Kälte. ...
  |   Günter Ammon   |   Tags: borderline

the child’s behaviour can frighten the parent, or make him angry

If the parent’s mentalizing ability is underdeveloped as a consequence of their own traumatic experiences, the child’s behaviour can frighten the parent, or make him angry. If a parent has been physically or sexually abused himself, the inner world of the child may bring up old memories of the parent’s own traumas. For example, a child who is angry with his parent because he wants candy and the parent said ‘no’ might say: ‘I hate you.’ For the parent, this can bring up memories of being abused and humiliated in childhood, which can be so overwhelming that the parent’s stress level takes him out of his Window of Tolerance. ...
  |   Arianne Struik   |   Tags: kinderschutz, trauma

Verstehen heißt Hilfe anbieten

Sich mit Fällen von Kindesmißhandlung, den Opfern und den Tätern zu beschäftigen, löst intensive Gefühle aus, bzw. wegen der Entsetzlichkeit der oft grausigen Geschehen eine enorme Abwehr. Wir sehen unsere Aufgabe darin, dem Täter und damit der durch ihn betroffenen Gesellschaft gerecht zu werden. Bei diesem Vorhaben fanden wir gerade große Hilfe bei Justizbehörden, die die Unmöglichkeit eines Schuld-und-Sühneprinzips am konkreten Fall erleben, die aber theoretisch und praktisch in der Frage, was statt dessen zu tun sei, alleingelassen werden. ...
  |   Günter Ammon   |   Tags: kinderschutz

Die latente passiv-aggressive Kollaboration des Staates

Anscheinend aber ist die gruppendynamische Durchleuchtung von Familienprozessen immer noch tabuisiert. Dies drückt sich auch aus in der viel zu geringen Einrichtung von Elterngruppen in Schulen und Kindergärten und in der Individualisierung von Konflikten, d.h., es wird nur von Problemkindern, verhaltensgestörten Kindern und von minimal brain damage gesprochen. Erschreckend klar wird diese Dynamik an einer amerikanischen Untersuchung, die experimentell Aggression in der Öffentlichkeit untersuchte (SHOTLAND/STRAW, 1976). Die Ergebnisse waren so, daß bei öffentlich zu beobachtender Aggression in 60% der Fälle Nachbarn einschritten, wenn sie meinten, daß sich dort zwei fremde Personen stritten. Wurde die Vermutung nahegelegt, daß sich dort Familienangehörige stritten, griffen nur 19% ein. ...
  |   Günter Ammon   |   Tags: kinderschutz

Kindesmißhandler waren einmal selbst mißhandelte Kinder

Vorwort Kindesmord durch eigene Eltern sollte ursprünglich der Titel dieses Bandes sein, um den Aufrufcharakter unverkennbar allen Lesern zu übermitteln. Jenseits aller Psychologie sind die Autoren schlechthin ergriffen von der Tatsache, daß - wie in diesem Band beschrieben - ein sieben Jahre altes Mädchen von der eigenen Mutter nachts aus dem Fenster gestoßen wird. Es klammert sich mit seinen Händchen noch am Fenstersims mit bittenden Worten fest, doch die Mutter löst Finger um Finger, bis das Kind in die Tiefe stürzt, wo es dann zerschmettert liegen bleibt. ...
  |   Günter Ammon   |   Tags: kinderschutz, täter-opfer

Vom Opfer zum Täter

Um aus dem „Zyklus der Gewalt“ herauszufinden und die Rückfallwahrscheinlichkeit traumatisierter Gewalttäter entscheidend zu verringern, ist eine forensische Traumatherapie als „kausale Psychotherapie” erforderlich, die den „Vulkan“ der traumatischen Erinnerungen zum Erlöschen bringt. Bei einer bloßen Symptombehandlung hingegen bleibt dieser Vulkan erhalten, und jede weitere Eruption bringt die Gefahr einer Tatwiederholung mit sich. In Umkehr der ürsprünglichen Täter-Opfer-Beziehung sucht sich das frühere Opfer von seiner traumatischen Erfahrung zu „befreien“, indem es andere Menschen gewaltsam in seine einstige Lage versetzt. […] ...
  |   Annika Klein, Gottfried Fischer   |   Tags: täter-opfer